
Tierphysiotherapie
Manuelle Therapie ist das „Herzstück“ der Tierphysiotherapie
Mithilfe der Hände findet der Therapeut die schmerzhaften Areale, die blockierten Wirbel, testet Reflexe, Sensorik, Muskeltonus uvm. Dies setzt intensive Kenntnisse in der Anatomie und Biomechanik des Bewegungsapparates voraus, um die Befundungen auch deuten, verstehen und korrekt behandeln zu können.
Daraus resultiert die Behandlung in Form von
Massage
Durch die klassische Massage mit ihren unterschiedlichen Griffen und Intensitäten, kann der Therapeut die Strukturen sowohl entspannen als auch anregen. Sie wird von den meisten Tieren als sehr angenehm empfunden.
Die Wirkungen auf den Körper sind vielfältig, sowohl (bio-)mechanische, reflektorische, psychogene und immunmodulierende Effekte können durch eine Massage erreicht werden. Meistens beginnt der Therapeut mit Streichungen, um die Beschaffenheit der Gewebe zu erfühlen und kann dann entsprechend die Intensität oder auch Geschwindigkeit anpassen.


Bewegungstherapie aktiv oder passiv
Bei der passiven Bewegungstherapie erfolgt die Bewegung der Gelenke – ohne Muskelkontraktion – durch den Therapeuten. Die Bewegungen können alleine oder in Kombination mit Massage angewendet werden.
Dabei beurteilt der Therapeut gleichzeitig die ROM (Range of Motion), d.h. das Bewegungsausmaß und hilft dem Tier bei der Wiedererlangung des physiologischen Bewegungsablaufs, beim Erhalt der Gelenkbeweglichkeit, Verbesserung von Koordination und Gleichgewicht, Schmerzlinderung und Muskelerhalt bzw. -aufbau.
Bei der aktiven Bewegungstherapie hilft der Therapeut dem Tier, gezielte Übungen selbst – langsam und kontrolliert – auszuführen. Die aktive Therapie hat zum Ziel, dem Körper die nötige Hilfestellung zu bieten, Bewegungsabläufe wieder zu lernen und zu verinnerlichen. Gleichzeitig wird die Koordination und Propriozeption gefördert und die Kraft und Muskulatur aufgebaut.
Traktion / Approximation
Bei einer Traktion werden die Gelenkflächen „auseinandergezogen“, um eine Entlastung des Gelenks und der umliegenden Strukturen zu erreichen. Dies hat eine entspannende Wirkung auf die beteiligte Muskulatur und bewirkt eine Schmerzlinderung sowie eine erhöhte Durchblutung
Bei einer Approximation wird genau das Gegenteil gemacht – durch sanften Druck auf die Gelenkpartner werden diese einander angenähert. Ziel hierbei ist es, die Gelenkstabilität und Muskelaktivität zu erhöhen.
Traktion und Approximation werden hauptsächlich an den Gliedmaßen und meistens bei arthrotischen Problematiken ausgeführt. Beides im Wechsel verbessert die Durchblutung der gelenknahen Strukturen, steigert die Produktion und Fließeigenschaft der Synovia (Gelenkschmiere) und verbessert die Ernährung des Knorpels.
Beides darf nur von einem Therapeuten ausgeführt werden!


Lymphdrainage
Das Lymphsystem ist Teil des Immunsystems. Es unterstützt den Körper bei der Bekämpfung von Krankheitserregern, Fremdpartikeln und krankhaft veränderten Körperbestandteilen. Das Lymphsystem ist kein geschlossener Kreislauf, sondern hängt eng mit dem venösen System zusammen.
Durch eine manuelle Lymphdrainage wird der Lymphabfluss aktiviert und das Gewebe entstaut.
Hauptsächlich wird diese Therapieart bei posttraumatischen oder postoperativen Schwellungen angewendet. Durch die Beseitigung des Wundödems (und seiner Entzündungsmediatoren) wird die Wundheilung beschleunigt und verbessert.
Thermotherapie
„thermo“ (griech.) bedeutet „Wärme, Temperatur“. In der Physiotherapie wird sowohl die Wärme als auch die Kälte genutzt, die dem Körper gezielt Wärme zuführt oder entzieht, um einen therapeutischen Effekt zu erreichen. Bei der Kryotherapie wird Kälte, bei der Wärmetherapie Hitze therapeutisch genutzt.
Oft wird diese Therapieform (besonders Wärme) zu Beginn einer Therapieeinheit angewendet, um den Körper auf die nachfolgende Therapie vorzubereiten.


Dehnungen
„Dehnung eines Muskels oder einer Muskelgruppe zur Verhinderung und Beseitigung von Muskelverkürzungen sowie zur Erhaltung der vollständigen Flexibilität und Elastizität des Muskels.“
Nach dem Erwärmen und Entspannen der Muskulatur (z.B. durch Massage) können einzelne Muskeln oder Muskelgruppen gezielt gedehnt werden.
Das physiologische Bewegungsausmaß des Weichteilgewebes kann durch Dehnungen wieder hergestellt werden.
